Feuer Lehmrade

 


Vom Osterfeuer zum Hausbrand – Bruder und Schwester mussten als Feuerwehrleute ihr eigenes Haus löschen.
 
 
 
Lehmrade – Mehrere Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Lehmrade waren am Samstagabend mit der jährlichen Osterfeuerbrandwache am Drüsensee beschäftigt, als gegen 19:25 Uhr unweit des Festplatzes in der Ortschaft Lehmrade die Sirenen heulten. Grund für den Alarm war ein zunächst gemeldeter Zimmerbrand in der Oldenburger Straße. „Vor Ort stellte sich aber heraus, dass bereits große Teile des Hauses brannten und das Feuer bereits auf den Dachstuhl des direkt angrenzenden Haupthauses übergegriffen hatten“, sagte Wehrführer Volker Becker. „Aus diesem Grund alarmierten wir zu den bereits alarmierten Wehren aus Lehmrade, Horst und Brunsmark noch die Feuerwehren aus Mölln und Gudow dazu“, erklärte Amtswehrführer Erich Püst. „Das wirklich tragische ist, der 24-jährige Hausbesitzer und seine gleichaltrige Schwester, die gemeinsam mit der Mutter im Haupthaus wohnt, sind beides aktive Feuerwehrleute und mussten diesmal wirklich ihr eigenes Haus löschen“, so Einsatzleiter Volker Becker weiter. Die Mutter der beiden Feuerwehrleute war zum Zeitpunkt des Brandausbruchs auch nicht zuhause, weil sie mit ihrem Lebensgefährten im Urlaub war. „Als wir am Einsatzort eintrafen, brannte es im Erdgeschoss sowie im Dachstuhl schon in voller Ausdehnung“, erinnert sich Volker Becker von der Lehmrader Feuerwehr. „Der 24-jährige Hausbewohner sowie seine gleichaltrige Schwester verrichteten zum Zeitpunkt des Brandes beide beim nur wenige Kilometer entfernten Osterfeuer am Drüsensee ihren Dienst und mussten jetzt ihr eigenes Hab und Gut retten“, so ein Polizeisprecher. „Die alarmierten Einsatzkräfte konnten nur mit einem massiven Löschangriff verhindern, dass das Haus völlig niederbrannte. Sowohl von der Möllner Drehleiter aus als auch im Außen- und Innenangriff waren rund 75 Einsatzkräfte mit den Löscharbeiten beschäftigt – wegen der starken Qualmentwicklung zum Teil auch mit Atemschutzgeräten“, so Erich Püst. Für die Feuerwehren begann mit der Alarmierung ein mehrstündiger Einsatz. Weil sich das Feuer im Dämmmaterial des Dachstuhls ausgearbeitet hatte, musste dieser zum großen Teil abgedeckt werden, um wirklich alle Glutnester beseitigen zu können. Auch Kreiswehrführer Michael Raddatz machte sich ein Bild vor Ort und lobte die professionelle Zusammenarbeit der Wehren. Erst gegen 21:30 Uhr konnte der Leitstelle endgültig „Feuer aus“ gemeldet werden. Das Haus wurde durch das Feuer stark beschädigt und somit unbewohnbar. Auch vom direkt angrenzenden Einfamilienhaus der Mutter musste ein kleiner Teil des Daches geöffnet werden, weil sich auch hier die Flammen bereits ausgebreitet hatten. Verletzt wurde beim dem Brand zum Glück niemand. Die Höhe des Sachschadens ist noch unklar. Weil das Feuer vermutlich in der Waschküche ausgebrochen war, wird als Brandursache ein technischer Defekt in der Waschmaschine oder Wäschetrockner nicht ausgeschlossen. Die Kriminalpolizei hat noch am Abend die weiteren Ermittlungen zur genauen Brandursache aufgenommen. Die Oldenburger Straße war während der Löscharbeiten voll gesperrt.

 
Text und Fotos von Christian Nimtz